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Meshtastic – oder doch was anderes?

Über eine Meshtastic-Gruppe im Signal-Messenger bekam ich Kontakt zu einer Gruppe Interessierter aus dem Raum Göttingen. Hier war beim ersten Mitlesen wohl das Ziel, weil überwiegend Funkamateure in der Gruppe waren, „wir wollen keine MQTT-Brücken bauen – das muss ohne Internet gehen“.

In der Gruppe wurde dann eine weitere Variante der Vernetzung auf Lora-Basis vorgestellt: MeshCore. Ich hab mich damit erstmal nicht weiter befasst und weiter auf Meshtastic gesetzt, denn das war ja hier im Uslarer Land nun schon von einigen eingesetzt.

Da ich nach ein paar Wochen mittlerweile zwar 250 Nodes in der Liste hatte, aber weiterhin eine Nachrichtenübermittlung nicht wirklich zuverlässig funktionierte, habe ich mir dann doch mal die Mühe gemacht und gelesen, was MeshCore überhaupt ist und worin denn der Unterschied liegt.

Meshtastic – Vernetzung

… über das Internet – Fluch und Segen zugleich!

Ein paar Monate später kam das Thema wieder auf den (Schreib-)Tisch. Mittlerweile waren in Uslar mehrere Nodes unterwegs und ich wollte nun auch den Hype miterleben. Ich kaufte eine „bessere“ Antenne für einen der beiden Nodes und platzierte ihn erneut im Obergeschoss am Fenster.

So richtig viel Empfang hatte ich trotzdem noch nicht und so aktivierte ich die MQTT-Vernetzung über den Meshtastic-Server und jetzt gab es endlich die ersten Nodes zu sehen und gelegentlich auch Nachrichten in den Channels aus dem Weserbergland – Verlockend!

Um den Empfang weiter zu verbessern packte ich einen Node in ein Kunststoffgehäuse, versorgte ihn mit Energie und platzierte ihn auf dem Dach (mein Schornsteinfeger wird fluchen, weil das Ding am Dachtritt hängt). Mit dem besseren Standort konnte ich nun auch Nodes aus Uslar direkt sehen, Nachrichten über Channels empfangen und manchmal klappte auch das Antworten. Guter Zeitpunkt den MQTT-Link wieder abzuschalten, weil in Uslar auch eine Brücke via MQTT aktiv war und ich ja sehen wollte, was per Funk möglich ist.

Täglich wuchs nun meine Node-Liste im Gerät an und ich versuchte immer mal wieder mit den Funkfreunden in Uslar zu schreiben, aber außer Standortdaten der Nodes und gelegentlichen Nachrichten war nicht wirklich viel zu lesen. Im parallelen Kontakt mit dem einen oder anderen stellte ich fest, dass Nachrichten oft gar nicht durch gehen oder Antworten auf der Strecke bleiben. Grundsätzlich weiß man bei Meshtastic nie wirklich, ob irgendwo überhaupt was ankommt …. ach ja … und nach 7 Hops (also maximal 7 Weiterleitungen von Gerät zu Gerät) ist dann auch generell Schluss … denn es soll ja im Grundgedanken ein lokales Mesh sein.

Also irgendwie alles nicht so meshtastisch, wie ich mir das so vorgestellt hatte. Aber es gibt ja da noch andere Spielwiesen …

Meshtastic – Reichweite

Je nachdem, wo man wohnt und ob Menschen in der näheren Umgebung auch Geräte haben, können hier trotz sehr geringer Sendeleistungen erstaunliche Entfernungen auch über mehrere Kilometer hinweg erzielt werden. Dabei wirkt bei Meshtastic jedes Gerät als „Repeater“ und leitet somit zum nächsten weiter – klingt erstmal spannend!

Gut, dass ich mir zwei Geräte gekauft hatte, denn außer meine eigenen Nodes konnte ich primär keine anderen sehen. Selbst im Obergeschoss am Fenster blieb mir die Meshtastische Welt verborgen.

Unterwegs mit dem Auto konnte ich dann in Uslar ein paar Nodes sehen … aber nur in Uslar rumfahren war ja eigenlich nicht mein Plan. Also landete der Kram nach ein paar Versuchen erstmal wieder in der Ecke.

Es reifte schon der Gedanke, dass diese kleinen Antennen vielleicht nicht so ganz ideal sind. Die mögen wohl funktionieren, wenn man mit Gleichgesinnten irgendwo einen Fieldday macht und sich dann Nachrichten schreiben oder gegenseitig Standort sehen kann, aber für das nicht so platte Land im Solling scheint das noch nicht das richtige zu sein.

Plan B … da gibt es doch die Möglichkeit der Vernetzung via MQTT