Archiv der Kategorie: MeshCore

MeshCore – erstes Fazit

Zu dem Erfolg von Tag 1 gesellte sich an Tag 2 auch Ernüchterung. Ich erreichte den Repeater bei Dransfeld nicht immer zuverlässig, weil Nebel und Regen natürlicher Feind der Funkwellen mit geringer Sendeleistung sind und mein Node auf dem Dach Richtung Dransfeld nicht wirklich optimal steht. Es braucht also noch etwas mehr Antenne und etwas mehr Höhe … also shoppen angesagt … und damit warten.

In der Zwischenzeit habe ich immer mehr über MeshCore gelesen und verstanden, warum ich Channel-Nachrichten bis Braunlage senden, aber eine PN an meinen Freund aus Braunlage nicht erreicht – er hatte meinen Advert noch nicht empfangen und damit hatten wir unsere Schlüssel noch nicht ausgetauscht und konnte noch nicht direkt schreiben. Wir haben das kurzer Hand per Telegram gemacht und zack … konnten wir uns direkt schreiben.

Je länger mein Repeater und mein Client – sorry Companion-Radio – laufen, desto mehr etablieren sich die Routen (im Mescore heißen sie Pfade) im Netzwerk und das senden klappt immer zuverlässiger, trotz der noch recht wackeligen Verbindung zum Repeater in Dransfeld.

Mein erstes FazitMeshcore überzeugt durch eine zuverlässigere Verbindung und wenn es keine Verbindung gibt, dann sagt mir Meshcore auch unverblümt, dass eine Nachricht nicht beim Empfänger ankommt. Aber wo Licht ist, ist auch immer Schatten … Meshcore heißt auch, dass man nicht nur einen Node, sondern eben auch einen erreichbaren Repeater braucht, den man ggf. selbst noch irgendwo sinnvoll platzieren muss. Und ich habe auch direkt etwas vermisst … beim Meshtastic konnte ich meinen Node per WLAN bedienen – bei Meshcore ist default Bluetooth BLE oder USB-Serial vorgesehen.

MeshCore – was ist das?

MeshCore ist auch ein Netzwerk in dem Client-Nodes direkt untereinander kommunizieren können. Wesentlicher Unterschied zu Meshtastic ist aber, dass nicht jeder Client wild alle Nachrichten weiterleitet, sondern dies nur über Repeater-Nodes geschieht. Also … es braucht für alles was das „Dorf“ verlassen soll ein bißchen Infrastruktur. Klingt erstmal wie ein Nachteil!

Tatsächlich ist dieser Nachteil aber der entscheidende Vorteil. Da nicht jedes Gerät im Netz wild Nachrichten wiederholt, wird die Frequenz am Ende optimaler genutzt. Zusätlich verzichteten Geräte in MeshCore auf das dauerhafte, ungefragte senden von Telemetrie- und Positionsdaten, so dass deutlich weniger Traffic entsteht … damit steht mehr Airtime für gezielte Nachrichten zur Verfügung.

Weiterer Unterschied … MeshCore merkt sich den Weg der Nachrichten zwischen zwei Endgeräten über mehrere Repeater hinweg und damit ist auch der Rückweg für eine Antwort definiert. Und weil das Netz den Weg kennt, werden die persönlichen Nachrichten auch mit eine Bestätigung beantwortet … ich weiß also – anders als im Meshtastic – ob das Gegenüber meine Nachricht überhaupt bekommen hat – Praktisch!

Meshtastic – oder doch was anderes?

Über eine Meshtastic-Gruppe im Signal-Messenger bekam ich Kontakt zu einer Gruppe Interessierter aus dem Raum Göttingen. Hier war beim ersten Mitlesen wohl das Ziel, weil überwiegend Funkamateure in der Gruppe waren, „wir wollen keine MQTT-Brücken bauen – das muss ohne Internet gehen“.

In der Gruppe wurde dann eine weitere Variante der Vernetzung auf Lora-Basis vorgestellt: MeshCore. Ich hab mich damit erstmal nicht weiter befasst und weiter auf Meshtastic gesetzt, denn das war ja hier im Uslarer Land nun schon von einigen eingesetzt.

Da ich nach ein paar Wochen mittlerweile zwar 250 Nodes in der Liste hatte, aber weiterhin eine Nachrichtenübermittlung nicht wirklich zuverlässig funktionierte, habe ich mir dann doch mal die Mühe gemacht und gelesen, was MeshCore überhaupt ist und worin denn der Unterschied liegt.